Spätestens jetzt geht er los: der Frühjahrsputz. Am besten noch vor dem langen Osterwochenende soll das Zuhause mit der angekündigten Sonne um die Wette strahlen. Doch warum eigentlich pflegen wir heute noch diesen „alten“ Brauch des Großreinemachens zum Frühjahr? Wie hat alles angefangen, und mit welchen modernen Tipps und Kniffen geht der Frühjahrsputz heute besonders leicht und effektiv von der Hand? Wir haben uns auf Spurensuche gemacht …

Raus mit dem Ruß – nach dem Winter kam der Frühjahrsputz

Die Tradition des gründlichen Reinigens der Wohnräume nach dem Winter geht zurück bis zu der Zeit, in der die Menschen in Räumen gewohnt haben, die sie mit Feuer geheizt haben. Kurz: Den Frühjahrsputz hat es schon immer gegeben. Nur eben in anderer Form, und immer wieder angepasst an die jeweilige Zeit. Putzt man heute Fenster, Böden, Schränke und Türen, damit bei Sonnenlicht auch das Zuhause blitzblank strahlt, so wollten die Menschen noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts im Frühjahr echte Winterschäden beheben. Denn damals wurde fast ausschließlich mit Feuer im Haus geheizt und über dem offenen Feuer im Haus gekocht.

Die Folgen: Dicke Rußablagerungen auf allen Oberflächen. Mit dem gemeinen Putzen alleine wurde man dem schwarzen Belag nicht Herr: So wurden zusätzlich zu den reinen Putzarbeiten Holzdielen abgeschliffen, Möbel gründlich geschrubbt, zum Teil die Wände neu gestrichen sowie schwere Wollteppiche und Federbetten gewaschen – und in der Sonne getrocknet. Die ganze Familie, das ganze Dorf, Frauen wie Männer, waren mehrere Tage damit beschäftigt, den Winter aus ihren Häusern zu treiben und die eigenen vier Wände mit allem Drum und Dran sauber herauszuputzen. Nicht selten wanderte der ganze Hausstand inklusive Pfannen, Tellern und Töpfen dafür in den Hof oder vor die Haustüre. Und erst wenn alles richtig sauber war, wurde der gesamte Hausstand wieder sauber rein gerichtet.

Das tolle Sauber-Gefühl – mit dem Sommer um die Wette strahlen

Auch wenn der Frühjahrsputz heute noch in vielen Haushalten traditionell durchgeführt wird, so haben sich Art und Motivation der Reinigung sehr stark verändert. Federbetten geben wir in die Reinigung. Und da Mobiliar, Wände und andere Oberflächen durch Kochen oder Heizen eher weniger in Mitleidenschaft gezogen werden, sind hier auch meist keine großen Renovierungsarbeiten zu leisten. Trotzdem erwacht mit dem ersten Sonnenschein – insbesondere bei Frauen – dieses „Ich-muss-jetzt-mal-gründlich-saubermachen-Gefühl“. Meist geht dies damit einher, dass die Sommersonne Staub & Co. sichtbarer macht – ebenso wie die von Regen, erstem Blütenstaub und Schnee verschmutzen Fenster, die nun wirklich „fällig“ sind. Übrigens: Heute wird der Frühjahrputz auch dafür genutzt um Schränke, Schubladen, Keller und Speicher zu entrümpeln – um Platz zu schaffen für Neues oder einfach, um wieder mehr Platz zu haben.

Sauber, aber bitte effektiv – die Frühjahrputz-Checkliste für alle Fälle

Bevor es los geht, sollten Sie Mülltüten oder Kartons, Putzutensilien und Reinigungshandschuhe bereit haben. Als Putzmittel empfehlen wir umweltfreundliche Reiniger. Geeignete Putzlappen und Schwämme finden Sie hier.

Schritt für Schritt durch den Frühjahrsputz:

Tipp: Bevor Sie loslegen, stellen Sie das Radio oder ihre Lieblings-Playlist an. Sie werden sehen: Mit Musik putzt es sich viel leichter! Nicht vergessen: Machen Sie zwischendurch eine Pause, trinken Sie ausreichend und essen Sie etwas Gutes! Und jetzt: Los geht’s!

  1. Entrümpeln – ausmisten wirbelt manchmal ganz schön viel Staub auf. Deshalb sollten Sie dies vor dem eigentlichen Putzmarathon erledigen.
  2. Aufräumen – Wäsche in den Schrank oder in die Waschmaschine räumen, Zeitungen auf einen Stapel packen, Spielsachen in die Spielkiste legen und verwelkte Blumen entsorgen.
  3. Staub wischen – Tische, Regale, Lampen, Bildschirme, Simse und Dekoelemente von Staub befreien, gegebenenfalls Monitore mit speziellen Reinigern säubern. Pflanzen mit einem feuchten Tuch abwischen, Schubladen auswischen und ordentlich wieder einräumen.
  4. Bad putzen – Keramikoberflächen und Toilette mit speziellen Reinigungsmitteln reinigen. Fliesen und Spiegel mit einem feuchten Tuch spiegelglatt säubern. Auch im Bad gilt: Schränke und Schubladen reinigen, am besten auch gleich ein wenig Ordnung darin schaffen, Kosmetik, Cremes und Hygieneartikel auf Haltbarkeit prüfen.
  5. Küche putzen – Arbeitsflächen, Fliesen und Schränke (innen und außen) sollten Sie zuerst putzen. Am besten mit fettlösenden Reinigungsmitteln. Danach Herd und Ofen, mit Spezialreiniger sauber machen. Deko und Kochutensilien, die auf Regalen stehen oder an den Wänden hängen, freuen sich jetzt über eine Spezialreinigung in der Spülmaschine.
  6. Böden reinigen – Da wir während des Hausputzes ständig hin und herlaufen, empfiehlt sich die Reinigung der Böden am Schluss. Hierfür zuerst gründlich auch in den Ecken und unter Regalen und Schränken soweit möglich aufsaugen. Anschließend Teppiche mit speziellem Teppichreiniger reinigen und abschließend Holz-, Laminat-, Vinyl- oder Fliesenböden feucht wischen.

Belohnung: Gönnen Sie sich nun etwas, was Ihnen richtig gut tut und erfreuen Sie sich an Ihrem blitzblanken Zuhause. Jetzt vielleicht noch einen schönen Blumenstrauß auf den Tisch stellen? Toll sieht das aus! Bis zum nächsten Jahr!